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Höhepunkte Mexikos – Eindrücke aus einer unvergesslichen Rundreise

Reisebericht von Michele Singh

Am 25. November 2024 fliege ich von Leipzig nach Mexiko-Stadt. Mit gemischten Gefühlen, aber ohne Tränen verabschiede ich mich von meinen beiden Herzensmenschen und blicke voller Vorfreude auf zwei aufregende Wochen.

In Mexiko-Stadt angekommen, überflutet mich sofort der erste Eindruck: lebendig, laut, intensiv. Nach einer kurzen Nacht starte ich früh in den Tag mit einem traditionellen mexikanischen Kaffee, verfeinert mit Gewürzen wie Zimt – ein Geschmack, auf den ich mich ab jetzt jeden Morgen freue.


Mein erster Stadtrundgang führt mich direkt zum Zócalo, dem Hauptplatz der Stadt, umgeben von der imposanten Kathedrale und dem Präsidentenpalast. Neben der Kathedrale bestaune ich den Templo Mayor, das einstige Zentrum des aztekischen Universums, dessen Fundamente erst 1978 zufällig entdeckt werden. Besonders beeindruckend finde ich eine Wandmalerei von Diego Rivera in einem alten Theater – eine perfekte Mischung aus Geschichte und Kunst.
Am Nachmittag geht es weiter nach Xochimilco, einen Stadtteil, der für seine schwimmenden Gärten bekannt ist. Während einer Bootsfahrt tauche ich in die farbenfrohe Kultur der Region ein, bevor ich den Tag auf der Aussichtsplattform des Torre Latinoamericana mit einem fantastischen Blick über diese riesige Stadt ausklingen lasse.

Am nächsten Tag erkunde ich weitere kulturelle Highlights der Hauptstadt: das Nationalmuseum und das Schloss im Chapultepec-Park. Besonders spannend finde ich den Besuch der Basílica de Santa María de Guadalupe, einer der bedeutendsten Pilgerstätten der katholischen Kirche.

Der nächste Morgen beginnt früh, und ich mache mich auf den Weg nach Teotihuacán. Die riesigen Bauwerke der Mondpyramide und der noch größeren Sonnenpyramide beeindrucken mich tief. Der Blick von oben über das Tal fühlt sich an, als wäre ich in einer anderen Zeit.

In den folgenden Tagen besuche ich viele weitere beeindruckende Orte: Ich spaziere durch die kolonialen Straßen von Puebla und erkunde Monte Albán, die einstige Hauptstadt der Zapoteken. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Zauber – sei es die Geschichte, die Architektur oder die atemberaubenden Ausblicke auf die Landschaft.

Besonders lebendig bleibt mir der Besuch des Naturparks in Zapotitlán Salinas mit seinen unzähligen Kakteenarten in Erinnerung. Anschließend geht es weiter zum Canyon del Sumidero, wo ich während einer Bootsfahrt Leguane, Spinnenaffen, Krokodile und zahlreiche Vogelarten entdecke. Nach der Tour fahre ich nach San Cristóbal de las Casas, wo ich den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lasse.


San Cristóbal hat seinen ganz eigenen Charme – die Farben der Häuser, der Duft frischer Tortillas und die entspannte Atmosphäre der Menschen ziehen mich sofort in den Bann. Von dort aus führt mich meine Reise in zwei Mayadörfer: Chamula und Zinacantán. Chamula wirkt sehr ursprünglich, während Zinacantán etwas offener für Besucher ist. Besonders eindrucksvoll finde ich die Kirche in Chamula – der Boden ist mit Kiefernnadeln bedeckt, Kerzen flackern, und die Luft ist erfüllt von einer fast mystischen Atmosphäre. Zurück in San Cristóbal schlendere ich durch die Stadt, besuche den Mayamarkt und lasse den Tag bei einem Kaffee und einer Erdbeertarte entspannt ausklingen.

Am nächsten Morgen starte ich wieder früh. Die Fahrt nach Palenque wird durch eine Buspanne unterbrochen, aber nach drei Stunden geht es weiter. Obwohl ich den Wasserfall Misol-Ha verpasse, macht die Tempelanlage von Palenque das mehr als wett. Die Tempel, die mitten im dichten Urwald auftauchen, wirken wie aus einer anderen Welt.


Nach einer langen Fahrt erreiche ich Campeche in der Abenddämmerung. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt zeigt mir, wie charmant dieser Ort mit seinen pastellfarbenen Häusern ist. Und ein Highlight folgt dem nächsten. Von den Dschungeltempeln von Palenque über Campeche geht es weiter zu den Tempelanlagen Kabah und Uxmal, bevor ich in Mérida, der Hauptstadt von Yucatán, ankomme. Am vorletzten Tag meiner Reise besuche ich die weltberühmte Tempelanlage von Chichén Itzá, eines der neuen sieben Weltwunder. Die Hitze ist drückend, doch der Anblick der riesigen Pyramide von Kukulkán ist absolut beeindruckend.

Den perfekten Abschluss meiner Reise bietet der letzte Stopp in Cancún. Nach der Ankunft gibt es nur noch einen Plan: Badesachen anziehen und direkt an den Strand – ein letztes Mal im karibischen Meer baden scheint mir wie der ideale Ausklang dieser unvergesslichen Rundreise. ¡Adiós, México!