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Peru mit anderen Augen: Unterwegs im Land meiner Herkunft (Teil 4)

Ein Reisebericht von Anghela Priscyla Viza Cumpa

Im Mai 2025 hatte ich die Gelegenheit, Peru einmal auf ganz besondere Weise zu entdecken. Ich selbst stamme aus der Stadt Arequipa im Süden Perus, jedoch begann meine Reise genau am anderen Ende: in Perus Norden.

Naturwunder rund um Gocta & Luya

Ein absolutes Muss in der Region ist der Gocta-Wasserfall. Mit 770 m Fallhöhe zählt er zu den höchsten der Welt. Die rund 6 km lange Wanderung ab Cocachimba war zwar schweißtreibend, aber der Blick auf die Wasserwand entschädigt für alles. Ich empfehle sehr, mit Guide zu gehen – so erfährt man unterwegs spannende Details über Flora, Fauna und die lokale Kultur.

Zwischendurch gab’s einen frischen Zuckerrohrsaft – und dann: ein seltener Moment! Ich habe den Kolibri Espátula (Loddigesia mirabilis) gesehen! Er ist auch bekannt als Wunderbarer Flaggen-Kolibri, ist eine stark gefährdete Kolibriart, die ausschließlich in den Nebelwäldern Nordperus vorkommt. Besonders auffällig sind die langen Schwanzfedern der Männchen, die in leuchtenden Farben schimmern und an kleine Fähnchen erinnern. Hier gibt es einen kleinen Aussichtspunkt, von dem aus man diese und viele andere Kolibriarten beobachten kann.

Am vierten Tag besuchte ich Quiocta und Karajía: Zuerst ging es zu einer natürlichen Tropfsteinhöhle in der Provinz Luya. Dabei handelt es sich um die erste beleuchtete Höhle in Peru. Auf einer Länge von 500 Metern kann man beeindruckend große Stalagmiten und Stalaktiten bewundern, die im Zusammenspiel mit der Beleuchtung faszinierende Formen ergeben.

Danach gab es zur Stärkung ein typisches Mittagessen mit lila Kartoffeln. Nach weiteren 40 Minuten Fahrt ging es anschließend nach Cruz Pata. Nach etwa 20 Minuten Fußweg erreichten wir Karajía. An einer steilen Felswand kann man zwölf Sarkophage bewundern, die teilweise eine Höhe von 2,5 Metern aufweisen und rund 500 Jahre alt sind. In diesen befinden sich die Reste bedeutender Persönlichkeiten. Im Museum in Cruz Pata kann man sich dann noch anschauen, was in den Sarkophagen enthalten war, die im Laufe der Zeit durch Natureinflüsse leider zerstört wurden.

Den Abend ließ ich bei gutem Essen und musikalischer Begleitung im Restaurant Las Tinajas ausklingen.
¡Vamos al siguiente destino! – Auf zum nächsten Ort!