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Zwischen Leuchttürmen und Estancias: Mit Kindern durch Uruguay


Ein Reisebericht von Megan Sloan & Michele Singh – Mai 2025

Uruguay – für viele ein weißer Fleck auf der Reisekarte Südamerikas. Für uns beruflich schon lange spannend, wurde es nun auch privat zu einer echten Entdeckung! Im April und Mai 2025 waren wir zweieinhalb Wochen mit unseren Kindern (3 & 4 Jahre) dort unterwegs und haben das herzliche und vielseitige Land kennengelernt. Besonders begeistert haben uns Colonia del Sacramento und Cabo Polonio, die wir euch als persönliche Highlights unbedingt ans Herz legen möchten. Doch alles der Reihe nach…

Etappe 1: Carmelo & Colonia del Sacramento – Genuss trifft Geschichte

Unser Abenteuer beginnt im charmanten Carmelo Resort & Spa, eingebettet in Weinberge und nicht weit von der bekannten Finca Narbona. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen Blick auf die stilvolle Winelodge zu werfen. Die Finca besticht mit rustikal-elegantem Charme, gemütlichen Innenräumen mit Kamin und hohen Weinregalen sowie einem idyllischen Innenhof mit historischem Flair… ein gemütlicher Ort mit Boutique-Charakter, der wirklich dazu einlädt, Weine zu genießen.

Ganz in der Nähe besuchen wir die Calera de las Huérfanas, eine ehemalige Jesuiten-Estancia aus dem 18. Jahrhundert. Mitten im Grünen gelegen, vermittelt sie spannende Einblicke in Uruguays Kolonialgeschichte.

Dann geht es weiter nach Colonia del Sacramento, die älteste Stadt Uruguays. Schon bei der Ankunft spüren wir den besonderen Charme der Altstadt: Kopfsteinpflaster, historische Gebäude, bunte Fassaden – kein Wunder, dass sie zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Unser Tipp: Einfach treiben lassen! Auch wenn unsere Kinder den Leuchtturm erst ab 8 Jahren hätten erklimmen dürfen, war er für uns alle ein echter Blickfang und tolles Fotomotiv.

Etappe 2: Estancia-Feeling im Südwesten

Auf dem Weg Richtung Montevideo machen wir Halt auf zwei besonderen Landgütern. Die erste Station ist die Estancia La Estiria nahe Trinidad im Departement Flores. Weite Felder, kleine Wäldchen, Stallungen und eine charmante Villa – für uns und die Kinder ein echtes Entdeckerparadies. Das Highlight: Ein Ausritt durch die idyllische Landschaft, vorbei an Windmühlen und alten Steinbrüchen.

Weiter geht’s zur Estancia El Ceibo im Departamento Florida. Diese liegt etwa 115 Kilometer nördlich von Montevideo und ist gute zwei Fahrstunden von der Hauptstadt entfernt. Noch haben wir sie nicht in unser Programm aufgenommen, aber wir wollten sie unbedingt für euch testen. Der Eigentümer persönlich zeigt uns seine Tiere und das weitläufige Gelände. Die Kids haben besonders ihren Spaß und authentischer geht’s kaum!

Etappe 3: La Paloma & Cabo Polonio – Wildromantik an der Küste

Sehnsucht nach Meer? Nach den Tagen im Landesinneren zieht es uns an die Küste. In La Paloma genießen wir trotz etwas wechselhaften Wetters die salzige Luft und den Klang der Wellen – kleine Auszeiten am Strand, die guttun.

Doch das wahre Abenteuer wartet in Cabo Polonio. Per 4×4-Truck geht es über Sanddünen in das abgelegene Fischerdorf – ein unvergessliches Erlebnis! Unsere Unterkunft, die Chez Silvia Suite, liegt direkt am Strand. Ohne Strom, ohne fließendes Wasser – und doch fehlt es an nichts. Die Ruhe, das einfache Leben und die herzlichen Gastgeber schenken uns eine besondere Art von Luxus.

Der Leuchtturm von Cabo Polonio, heute nationales Denkmal, wacht über das Dorf – und über eine der größten Seelöwenkolonien der Welt, die wir direkt davor beobachten konnten. Für uns einer der magischsten Orte der ganzen Reise!

Etappe 4: Punta del Este – Jetset mit Charme

Ein Kontrastprogramm erwartet uns in Punta del Este. Hier trifft modernes Leben auf wilde Natur: Seelöwen relaxen im Hafen, Boote werden kurzerhand zum Sonnenplatz umfunktioniert. Besonders beeindruckend ist die berühmte Skulptur „La Mano“, die aus dem Sand des Strands von Brava ragt.

Ein weiteres Highlight: Die Casapueblo – keine gewöhnliche Sehenswürdigkeit, sondern ein Kunstwerk des uruguayischen Künstlers Carlos Páez Vilaró. Ohne Baupläne entstand hier auf einer Klippe bei Punta Ballena ein organisch geformtes, labyrinthartiges Haus. Für uns ein Ort voller Inspiration und Ausblicken!

Etappe 5: Montevideo – Hauptstadt mit Herz

Unsere Reise endet in Montevideo – und die Stadt empfängt uns mit viel Lebensfreude. Überall sieht man Menschen mit Matebecher und Thermoskanne, auch die große Mate-Statuen zeugen von der Liebe zum Nationalgetränk. Am Plaza Independencia bestaunen wir das Denkmal des Nationalhelden José Gervasio Artigas – leider war das Mausoleum gerade geschlossen.

Der Palacio Salvo, einst das höchste Gebäude Südamerikas, zieht uns genauso in den Bann wie die beeindruckende Metropolitankathedrale. Und in der Fußgängerzone Sarandí finden wir sogar einen kleinen Walk of Fame – Uruguay überrascht uns bis zum Schluss.

Unser Fazit: Uruguay – klein, aber oho!

Unsere Reise durch Uruguay war abwechslungsreich, kinderfreundlich und voller besonderer Begegnungen. Colonia del Sacramento hat uns mit seinem kolonialen Charme verzaubert, Cabo Polonio mit seiner wilden Ursprünglichkeit tief berührt. Zwei Orte, die wir euch ganz besonders ans Herz legen möchten.

Hasta luego, Uruguay – wir kommen wieder!

Herzlich,
Megan & Michele mit Kids

P.S.: Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst Uruguay zu entdecken, findet bei unseren Uruguay-Reisen tolle Inspirationen – zum Beispiel bei der Rundreise Höhepunkte Uruguay oder der Mietwagentour durch den Westen.

Alle Bilder: © Megan Sloan & Michele Singh